Publizieren

Das Teilen von Wissen und das Dokumentieren des Schulalltags hat eine immer grössere Bedeutung ist mit heutigen Tools aber auch keine Hexerei mehr. Mittlerweile gibt es unzählige geeigneter Werkzeuge, um Inhalte übers Web zugänglich zu machen. Je nach Verwendungszweck einet sich das eine Tool mehr als das andere. Die Bewirtschaftung eines ePortfolios stellt besipielsweise ganz and Anforderungen als die Gestaltung eines Klassenblogs.

Beim Publizieren von Informationen sind verschiedene rechtliche Aspekte zu beachten (Datenschutz, Urheberrecht, Privatsphäre) – eine gute Gelegenheit, diese Themen in der Klasse oder im Schulteam zu aufzugreifen. 

Inhalt

Webbaukästen

Mittlerweile braucht es keinerlei technisches Knowhow, um eine elegante Website zu bewirtschaften. Diverse Webbaukästen buhlen um die Gunst der User, dabei ähneln sie sich sehr stark bezüglich Funktionsumfang und Benutzerfreundlichkeit. In der Folge werden nur einige Beispiele aufgelistet, die in der Grundausstattung kostenlos sind.

> Vergleichsraster populärer Webbaukästen


Weebly ist ein sehr einfach zu bedienender Webbaukasten, der sich speziell für schulische Zwecke eignet (siehe education.weebly.com). Der Dienst ist in der Grundausstattung kostenlos.

Google Sites ist die eierlegende Wollmilchsau unter den Gratis-Webdiensten: Der Webbaukasten kann sowohl als Blog als auch als Wiki genutzt werden. Soll die Website ein Begleitkanal des Unterrichts sein so ist die chronologische Logik des Blogs ideal. Soll hingegen gemeinsam Wissen gesammelt und verknüpft werden, anerbietet sich ein Wiki. Das Design ist wesentlich spartanischer als bei anderen Webbaukästen, ausserdem sind die Gestaltungsmöglichkeiten vergleichsweise rudimentär. Dafür lassen sich andere Google-Dienste (Google Drive, Formulare, Youtube-Clips usw.) sehr einfach einbinden.

Übrigens, diese Website ist ebenfalls mit Google Sites erstellt worden.

Blogging-Plattformen

Blogs haben ihren Namen von «Weblog» und sind ursprünglich als Webtagebuch gedacht worden, mittlerweile werden sie aber auch Contentmanagement-Systeme oder für ePortfolios genutzt. Durch ihre chronologische Struktur eignen sich Blogs, um Lernprozesse abzubilden und zu reflektieren, dank der einfachen Integration von multimedialen Inhalten ist aber auch die Präsentation von Endprodukten sehr gut möglich. Ein wichtiges Element eines Blogs ist die Kommentarfunktion, mit der ich eine Feedbackkultur hervorragend fördern lässt.

> Vergleich der Blogging-Plattformen (englisch)

> Tipps für die Umsetzung eines Blog-Projekts (englisch)

> Übersicht über die gebläuchlichstenBlogging-Plattformen (deutsch) 

Wordpress ist die Blogging-Plattform schlechthin. Über wordpress.com ist ein persönliches Blog in wenigen Minuten eingerichtet. Eine Stärke von Wordpress ist die Möglichkeit, dass mehrere Personen am selben Blog mitarbeiten können. So können die Schülerinnen und Schüler gemeinsam die Klassenplattform betreiben oder sich in ihren Lerntagebüchern über die Kommentarfunktion Feedbacks geben.

Will man mehr Kontrolle über seine Blogs haben, lässt sich das Open Source System unter wordpress.org herunterladen und auf einem eigenen Server installieren. 

Wordpress-Logo

Die Blogging-Plattform von Google ist optimal ins Google-Universum integriert. Hat man beim Suchriesen bereits einen Account, so kann man sogleich loslegen. 

Das Design ist aber vergleichsweise spartanisch und die Plattform lässt sich kaum erweitern. 

Die Bedienung ist zwar einfach, dennoch wirkt sie teilweise etwas angestaubt – kein Wunder, ist die Plattform doch das Urgestein unter den Blogs…

Blogger-Logo

Diese Plattform ist ebenfalls sehr einfach zu nutzen und mit Einschränkungen (keine eigene Domain, Icon des Anbieters) gratis. 

Im Gegensatz zu Tumblr ist site123.com ein reiner Webbaukasten, ähnlich wie weebly oder jimdo.

Weitere Tools

Die absolut simpelste Möglichkeit, eine einfache Geschichte im Netz zu veröffentlichen ist telegra.ph: Es braucht keine Installation, keinen Account, kein Knowhow, du hast aber auch kaum Gestaltungsmöglichkeiten. «Reduce to the Max» ist die Devise. Du gibst den Title ein, ein Pseudonym, und beginnst zu schreiben. Bei Bedarf kannst du ein Bild hochladen oder einen Link einfügen. Fertig!

> Beispiel

Einen vielversprechenden Weg hat Microsoft mit Sway eingeschlagen, einer webbasierten Mischung aus Powerpoint und einer Website. Multimediale Inhalte können sehr einfach zu einer eleganten Dokumentation zusammengestellt werden. 

> Sway Tutorials (YouTube-Playlist, englisch)

Beispiel Tessin (wurde in knapp 10 min verwirklicht): Navigation über Pfeiltasten

Die Publikationsplattform spark.adobe.com vereinigt drei verschiedenen Gestaltungsbereiche: 

Das Tool ist für den Edu-Bereich gratis und ist auch als App erhältlich, für die Nutzung wird aber ein Account benötigt.

Evernote-Notizbücher lassen sich auch als Websites veröffentlichen. Auf das Design hat man zwar keinen Einfluss und die Gestaltungsmöglichkeiten sind sehr beschränkt. Für eine repräsentative Website ist das Tool deshalb nicht geeignet. Dafür hat man damit eine sehr niederschwellige Möglichkeit, seine Ideen, Erzeugnisse und Reflexionen zu sammeln und zu veröffentlichen. 

> Weitere Informationen

Die Online-Pinnwand kann ebenfalls für Veröffentlichungen im Netz verwendet werden. Je nach Modus (Pinnwand,  Stream oder Grid) sind verschiedene Szenarien denkbar: In der Pinnwandansicht können verschiedene Ideen beliebig gruppiert werden, während in der Stream-Ansicht eine blogähnliche Verwendung im Zentrum steht. Padlet ist ein sehr niederschwelliges Werkzeug, bei dem auch Personen ohne Login zur Mitarbeit eingeladen werden können. Natürlich können mit diesem Tool keine komplexeren Publikationen verwirklicht werden. Als ePortfolio für ein überschaubares Projekt wäre es aber durchaus interessant…

> Weitere Informationen

Grafikdesign

Mit Canva lassen sich ohne grafisches Knowhow in kürzester Zeit attraktive Flyer, Dokumentationen oder Infografiken erstellen. Für Bildungsinstitutionen ist die Nutzung gratis und das Tool ist auch als App erhältlich.

Lucidpress – Webbasiertes Layouttool

Mit Lucidpress lassen sich Inhalte verschiedenster Art elegant layouten und anschliessend im Netz publizieren oder für den Druck herunterladen. Wer bereits mal mit einem rahmenorientierten Layoutprogramm wie InDesign gearbeitet hat, dürfte sich trotz der englischen Benutzeroberfläche schnell zurechtfinden: Rahmen lassen sich miteinander verknüpfen, wodurch der Text durch mehrere Layoutelemente fliessen kann. Ebenso lassen sich Bilder beliebig auf der Seite platzieren und an anderen Layoutelementen ausrichten, sie können jederzeit nachträglich skaliert oder maskiert werden. Um nicht auf einer leeren Fläche beginnen zu müssen, kann man beim Start aus einer der vielen gestylten Vorlagen auswählen.

Mit einem Gratisaccount lassen sich leider nur maximal drei Seiten gestalten. Aber es gibt gute Nachrichten für Schulen: Über die EDU-Seite lassen sich mit der Schul-Adresse die Premium-Funktionen gratis freischalten (kann eine Weile dauern…). 

Zwar lassen sich die Erzeugnisse wunderbar auf Tablets betrachten, die Bearbeitung ist aber leider auf mobilen Geräten (noch) nicht möglich.

Das folgende Beispiel wurde aus bestehenden Inhalten in ca. 10 min zusammengeschustert: http://pub.lucidpress.com/a6450471-a075-4ba2-9782-ef9e31b4fb6c/

Lucidpress