Visualisieren

«Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte», heisst es zuweilen. Tatsächlich können Bilder oder symbolhafte Darstellungen helfen, ein kompliziertes Thema zu erklären oder zumindest zu verdeutlichen. 

Das Visualisieren ist ein weites Feld: Von Diagrammtools, über Strukturierungshilfen bis zu gestalterischen Werkzeugen stehen unzählige Dienste zur Verfügung.  Die folgende Sammlung konzentriert sich auf Gratis-Tools, viele lassen auch  eine Echtzeit-Kollaboration zu. 

Organigramme, Ablaufschemen, Diagramme

Für wirkungsvolle Ablaufschemen, Conceptmaps und Organigramme lässt Cacoo keine Wünsche offen. Mit einem EDU-Account hat man sogar gratis Zugriff auf die Premium-Funktionen. Die Grafiken lassen sich als Bild herunterladen, online teilen und kooperativ bearbeiten.

Cacoo

Draw.io ist vielleicht etwas spröde, dafür aber sehr universell, sowie gratis und ohne Account verwendbar. Die Grafiken lassen sich auf dem Gerät oder in diversen Cloud-Diensten speichern. Diese Plattform funktioniert auch auf Tablets.


Google hat ein hübsches kleines Tool entwickelt, mit dem sich Daten als animierte Diagramme aufbereiten lassen. Die Bedienung ist sehr einfach, bei ersten Versuchen war die Ausgabe noch etwas auf wackeligen Beinen. Das Diagramm kann verlinkt (aber noch nicht eingebettet) oder als animated GIF heruntergeladen werden.

Beispiel:

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Mindmaps und Whiteboards

Mindmeister ist ein tolles Tool, das das gemeinsame und ortsunabhängige Arbeiten an einer MindMap erlaubt. Das Basis-Angebot ist gratis, aber auf drei Maps beschränkt.

> Weitere Informationen

Im Vergleich zu MindMeister ist Mindup sehr einfach gehalten, dafür kann es auch ohne Account genutzt werden. Will man eine Mindmap kollaborativ bearbeiten, so muss man Mindmup mit einem Google-Account verknüpfen. Das kostenpflichtige Angebot erlaubt die Weiterbearbeitung und Einbettung einer Map nach dem Speichern.

Mit diesem mächtigen Whiteboad-Tool lassen sich kollaborativ an visuellen Wänden arbeiten. Vorgefertigte Temples für Mindmaps, Venn- oder Fischgrat-Diagramme, Zeitleisten, oder SWOT-Diagramme sind bereits integriert. Für Mobilgeräte gibt es eine entsprechende App. Als Lehrperson kann man einen EDU-Account beantragen und hat damit gratis Zugriff auf die Premium-Funktionen. Über http://miro.com/lite/ kann man gratis und ohne Account ein neues Board eröffnen, das allerdings nur 24h verfügbar bleibt. Das Board lässt sich aber als Bild oder PDF exportieren oder über einen Login dauerhaft speichern. Unter https://miro.com/guides/ (engl.) sind Anregungen für die produktive kollaborative Nutzung zu finden.

Eine sehr ähnlich Alternative mit vergleichbarem Funktionsumfang wäre http://mural.co. Für den EDU-Bereich ist das Tool ebenfalls gratis. Eine weitere Alternative wäre ConceptBoard. Über http://conceptboard.com/new kann man gratis und ohne Account ein Board eröffnen und kollaborativ nutzen. Gratisboards sind auf 100 Elemente beschränkt.     

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Online-Pinnwände

Eine Pinnwand ist ein sehr praktisches Werkzeug um Informationen auszubreiten und zu strukturieren. Drei Pinnwandtools werden unter Kooperation vorgestellt: Online-Pinnwäne, dabei wird ein Angeobt noch vertiefter präsentiert:  Padlet.

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Präsentatieren

Anstatt wie bei Powerpoint endlose Folienberge ins Publikum zu schleudern, werden bei Prezi quasi alle Ideen und Inhalte auf einer riesigen Leinwand platziert, auf der man sich während der Präsentation herumbewegen kann. Insofern ist es sicherlich sehr gut geeignet für vernetztes Wissen, das sich nicht so leicht in ein lineares Schema überführen lässt. Auf www.prezi.com kann man sich ein Bild von der Funktionsweise machen und sich auch gleich ins Prezi-Abenteuer stürzen.

> Weitere Informationen

Mit dem Book Creator lassen sich auf intuitive Weise multimediale eBooks erstellen. Die Bücher können neben Texten und Bildern auch Audiodateien, Videos und Zeichnungen enthalten. Die geniale iPad-App gibt es mittlerweile auch als webbasierte Version (https://app.bookcreator.com), die sich plattformunabhängig auf allen Geräten nutzen lässt (im Chrome-Browser). Toll ist dabei insbesondere die Möglichkeit, Bücher per Link zu veröffentlichen und somit beispielsweise für andere Schüler/innen oder Eltern freizugeben.

Für die Nutzung der Webversion des Book Creators wird ein (Google-)Account benötigt.

Funktionsübersicht:

> weitere Informationen

Auf SlideShare lassen sich Präsentationen veröffentlichen – eine gute Möglichkeit dem Publikum das Referat zur Verfügung zu stellen. Wichtig ist natürlich, dass in den Slides nur lizenzfreies Material verwendet wurde und allfällige Quellenangaben korrekt eingefügt wurden!

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Wortwolken

Wortwolken werden häufig genutzt, um die Kerngedanken eines Themas auf einen Blick zugänglich zu machen oder um Begriffsammlungen zu visualisieren.

> Überblick über geeignete Tools

Anregungen für den Unterrichtseinsatz:

Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wordle.jpg

Wortwolken.com ist wohl die beste Alternative zu Wordle: Das Tool kommt ohne Plugins oder Java aus und funktioniert somit auch auf Tablets. Stoppwörter (und, da, …) werden gefiltert, es lassen sich aber auch manuelle Eingriffe in die Gewichtung und die Auswahl vornehmen. Die Bedienung ist einfach und gestalterischen Möglichkeiten sind beachtlich. Ein Account wird nicht benötigt, dafür muss man etwas Werbung in Kauf nehmen. Empfehlung für den Start: den eingebauten Assistenten verwenden!

Will man kooperativ an Wortwolken arbeiten, so ist answergarden.ch das Tool der Wahl: Eine Frage in den Raum stellen und die eintrudelnden Antworten werden automatisch nach Häufigkeit visualisiert. Die entstandenen Wortwolken können auch nachträglich mit Taxedo oder Wordle gestaltet werden.

Es gibt auch attraktive Apps, um Wortwolken zu gestalten. Günstig und sehr attraktiv ist CloudArt (nur iOS)

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Zeitstrahl

Das vielerwähnte Pinnwandtool Padlet (> weitere Infos) hat auch eine sehr praktische Zeitstrahlfunktion, mit der sich chronologische Abläufe (geschichtliche Vorgänge oder Schritt-für-Schritt-Anleitung) darstellen lassen.

Das Webtool timeline.knightlab.com ermöglicht dir aufgrund einer Google Docs Tabelle einen eleganten multimedialen Zeitstrahl zu erstellen. Die dabei eingebetteten Ressourcen müssen alle webbasiert sein (Weblinks, Fotos, YouTube-Clips, Soundclound-Audio, …). Beispiel:

Mit der SRF-Timeline kann man wunderbar in die Geschichte eintauchen.  Allerdings lassen sich mit dem Tool keine eigenen Inhalte aufbereiten.

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Kartendienste

Auch hier wieder ein Verweis auf das vielerwähnte Pinnwandtool Padlet (> weitere Infos): Damit lassen sich auch Informationen auf der Weltkarte verorten, um beispielsweise virtuelle Reiseführer zu gestalten.

Mit http://thetruesize.com/ lassen sich toll visualisierte Grössenvergleiche von Staaten machen. Hast du beispielsweise gewusst, dass Afrila locker Australien, Indien UND China Platz haben? 

Die Website http://show.mappingworlds.com/world/ bietet grossartige Möglichkeit um statistische Daten der Welt zu visualisieren: Die Staaten der Weltkarte werden proportional zu statistischen Grössen skaliert. Im folgenden Beispiel werden die Staaten proportional zu ihrem Bruttoinlandprodukt skaliert: 

Mapping the World

Mit diesem Tool kannst du eine massgeschneiderte Weltkarte zusammenstellen und herunterladen. Interessant ist v.a. das Experimentieren mit verschiedenen Projektionen.

National Geographic hat mit mapmaker.nationalgeographic.org ein fantastisches Tool kreiert, um selber thematische Karten erstellen zu lassen. Hier zum Beispiel eine Karte die den CO2-Ausstoss pro Person in den verschiedenen Ländern visualisiert:

CO2-Emissionen

Das Kartentool der Schweizerischen Landestopografie ist enorm mächtig und lädt zum Entdecken und Experimentieren ein. Über unzählige thematische und historische Überlagerungsmöglichkeiten lassen sich Entwicklungen sichtbar machen. Tolle Anregungen für den Unterrichtseinsatz findest du unter http://schoolmaps.ch.

Auf https://zoom.earth/ findest du tagesaktuelle Satellitenkarten der NASA. Dieses Tool ist z.B. ideal um den Verlauf des Wetters für eine bestimmte Periode zu verfolgen…

Satellitenkarte

Mit maps.stamen.com lassen sich wunderschöne Karten, basierend auf offiziellen Kartendiensten wie OpenStreetMap oder Google Maps erstellen. Hier zum Beispiel als Aquarellbild:

So einfach kann man Kartograf:in werden! Dieses Tool erlaubt dir massgeschneiderte Karten für den Druck aufzubereiten, damit du im Feld deine Annotationen und Notizen einbringen kannst. Diese lassen sich anschliessend wieder hochladen und und beispielsweise in das Kartenwerk Open Street Map übertragen (Dokumentation, engl.)

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3D-Tools

Für 3D-Visualisierungen war bislang sehr komplexe Software und entsprechend leistungsfähige Hardware notwendig. Mittlerweile gibt es diverse sehr attraktive Webtools dafür. Natürlich genügen diese nicht professionellen Ansprüchen, für den schulischen Einsatz reichen sie aber bei weitem.

Autodesk hat mit FormIt ein ziemlich mächtiges Werkzeug für architektonische Konstruktionen im Raum webbasiert aufbereitet. Um die Werke speichern zu können wird ein (Gratis-)Account benötigt. Für Tablets gibt es entsprechende Apps.

Alternative: Sketchup (Webapp verlangt Google Apps for Education)

Tinkercad ist ebenfalls von Autodesk und fokussiert eher auf den Designprozess. Dreidimensionale Objekte werden dabei aus geometrischen Körpern (und bereits bestehenden Elementen) zusammengesetzt. Die Objekte können in Standardformaten exportiert und somit für die Ausgabe mit einem 3D-Drucker aufbereitet werden. Auch dieses ist gratis, verlangt aber einen Login. Mit gewissen Einschränkungen lässt es sich auch auf Tablets nutzen. 

Eher ein experimentelles, aber sehr faszinierendes Tool ist Sculpfab: Ausgehend von einer Kugel wird ein Objekt wie Knetmasse modelliert.